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Angststörung


Es gibt viele verschiedene Angststörungen. Bekannt ist zum Beispiel die Phobie: Als Phobie wird eine außergewöhnlich heftige Angst vor alltäglichen Dingen oder Situationen bezeichnet. Es gibt Menschen , die eine extreme Angst vor Hunden oder Vögeln, auf großen Plätzen oder engen Räumen entwickeln. Manchmal wird die Angst so groß, dass betroffene Menschen die Angst auslösenden Situationen unbedingt vermeiden wollen und deshalb viele Dinge nicht mehr unternehmen oder vielleicht sogar die Wohnung nicht mehr verlassen.

 

Bipolare Störung


Früher nannte man die Erkrankung auch >> Manisch-depressive Erkrankung <<. Manische Patienten fühlen sich außergewöhnlich fröhlich und aktiv und denken, dass ihnen alles gelingt. Manche schlafen wenig und beginnen ständig neue Projekte. Ihre Ideen sind aber oft nicht durchführbar. Bei Patienten mit bipolaren Störungen wechseln sich fröhliche und bedrückte Stimmungen ab.

 

Depression


Wer an einer Depression leidet, ist über einen längeren Zeitraum sehr bedrückt, unglücklich und fühlt sich kraftlos und müde. Ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit ergreift die Menschen. Sie haben oft zu nichts mehr Lust und tun sich schwer, ihren Alltag zu bewältigen. Außerdem haben sie häufig Probleme mit dem Schlafen oder Essen.

 

Psychose


Menschen, die unter eine Psychose leiden (man sagt dann, dass sie >>psychotisch<< sind), können vorübergehend nicht mehr klar denken. Sie leiden vielleicht unter Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Bei einer Halluzination hört oder sieht man Dinge, die in Wirklichkeit nicht existieren. Ein Wahn ist eine Denkstörung, bei der jemand zum Beispiel überzeugt ist, eine berühmte Persönlichkeit zu sein. Ein anderer fühlt sich vielleicht von allen beobachtet, bedroht oder schlecht behandelt, obwohl nichts Besonderes los ist. Das wäre ein Verfolgungswahn. Solche Menschen, die oft ängstlich oder misstrauisch sind, nennt man paranoid.

 

Psychiater


Ein Psychiater ist ein Arzt, der viel weiß über Menschen, die psychisch krank sind.
Er spricht mit ihnen und versucht, ihnen zu helfen. Andere Menschen, die darüber auch viel wissen, sind Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Psychatrieschwestern.

 

Psychotherapie


Wenn jemand mit einer Psychiaterin oder einem Psychologen regelmäßig über seine Probleme und Sorgen redet, nennt man das eine Psychotherapie. Bei einer Familientherapie sind Eltern und Kinder im Gespräch dabei.

 

Psychiatrische Klinik


Wie in einem anderen Krankenhaus kannst du auch in einer psychiatrischen Klinik deinen Vater oder deine Mutter besuchen. In einem Gespräch mit einem Erwachsenen solltest du dich aber auf einen solchen Besuch Vorbereiten. Wenn du zu Besuch kommst, siehst du, dass nicht alle Patienten im Bett liegen. Viele haben auch keinen Schlafanzug oder Nachthemd an, sondern ihre normalen Kleider. Manche Menschen benehmen sich anders, als du es gewohnt bist. Vielleicht sagen sie eigenartige Dinge. Aber das machen sie nicht, weil du da bist. Das machen sie auch, wenn du nicht da bist.

 

Psychiatrische Praxis


Nicht alle Menschen, die verwirrt sind oder Probleme haben, müssen in eine psychiatrische Klinik aufgenommen werden. Oft ist es besser für sie, zu Hause zu bleiben. Dann können sie Hilfe in einer psychiatrischen oder psychologischen Praxis oder in einer Tagesklinik bekommen. In einer Tagesklinik sind die Menschen nur Tagsüber dort. Zum Schlafen gehen sie nach Hause und kommen dann am nächsten Morgen wieder. In der Praxis oder in einer Tagesklinik arbeiten auch Psychiater und andere Helferinnen. Meistens geht dein Vater oder deine Mutter regelmäßig dorthin, um Gespräche zu führen. Vielleicht nehmen auch beide gemeinsam an den Gesprächen teil oder sogar die ganze Familie, also auch du. Dann weißt du ja, wie es dort aussieht. Auch dort bekommt deine Mutter oder dein Vater manchmal Tabletten, die sie oder er dann zu Hause einnehmen muss.

 

Schizophrenie


Eine Schizophrenie ist ein Form der psychotischen Störung. Schizophrene Menschen leiden zeitweise unter Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Ihre Schilderungen sind oft kaum verständlich, und ihre Handlungen machen einen unberechenbaren und bisweilen merkwürdigen Eindruck. Die typischen Krankheitszeichen einer Schizophrenie treten auch meist nur in vorübergehenden Episoden auf. Manchmal sind Symptome einer Schizophrenie nicht auffallend, und die Betroffenen ziehen sich eher zurück. Sie haben Mühe, sich zu konzentrieren, vermeiden Kontakte und haben zu nichts Lust (ähnlich wie bei einer Depression).

 


Vorurteile

Es bestehen noch viele Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Problemen. Sie seien >> verrückt << oder >> gefährlich << und würden bei anderen Menschen Angst auslösen. Außerdem seien sie selber schuld an ihren Problemen. Manche Leute denken deshalb, dass es besser ist ihnen aus dem Weg zu gehen.

Vorurteile entstehen meist aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder Angst. Es wird im Allgemeinen wenig über psychische Probleme gesprochen, und darum wissen viele Menschen nicht genau, worum es im Grunde geht und wie sie sich verhalten sollen.

Eigentlich ist es komisch, dass so wenig über psychische Probleme gesprochen wird. Es sind nämlich viele Menschen irgendwann in ihrem Leben einmal davon betroffen: entweder weil sie selbst unter solchen Problemen leiden oder weil es jemand aus ihrer nächsten Umgebung – ein Familienmitglied oder eine gute Freundin – betrifft. Es scheint, dass all diese Menschen darüber nicht reden dürfen, können oder wollen.